Die Anfänge waren schwierig - Bericht zur Jubiläums-HV des FC Kirchberg
2017.02.13 19:09

Die Anfänge waren schwierig

Am 8. Februar 1942 wurde der FC Kirchberg aus der Taufe gehoben. Auf den Tag genau 75 Jahre später luden die Verantwortlichen am Mittwoch, 8. Februar 2017, zur Jubiläumshauptversammlung.

Beat Lanzendorfer (beat.lanzendorfer@toggenburgmedien.ch)

Es waren unruhige Zeiten, in denen der FC Kirchberg vor 75 Jahren gegründet wurde. Obwohl die Schweiz von den Wirren des Zweiten Weltkrieges verschont blieb, herrschten auch hierzulande Angst und Unsicherheit. Umso erstaunlicher, dass die Menschen an eine bessere Zukunft glaubten – auch in Kirchberg. Hier waren es neun junge Männer, die dem Gegenwind trotzten, ihre Idee umsetzten und einen Fussballclub gründeten.

Othmar Schildknecht, 16.11.1922 – 30.04.2020, Gründungsmitglied FC Kirchberg (Bild: Jubiläums-HV 2017).

«Der Fussball war damals verpönt. Er galt als seelenloses Spiel, weil er häufig dem sonntäglichen Gottesdienst in die Quere kam. Turnen stand in jener Zeit viel höher in der Gunst der Menschen», klärte Präsident Silvan Breitenmoser die 105 anwesenden Vereinsmitglieder im Saal des «Toggenburgerhof» auf. Es war für ihn eine besondere Ehre, dass er mit Othmar Schildknecht ein Gründungsmitglied persönlich begrüssen durfte. Der 95-Jährige lebt heute in Winterthur, erfreut sich bester Gesundheit und liess es sich nicht nehmen, einige Anekdoten aus den Anfangsjahren zu erzählen. Dazu gehörte etwa die Suche nach geeigneten Plätzen oder die Anreise bei Auswärtsspielen. Josef Bannwart, das zweite noch lebende Gründungsmitglied, wohnt in St.Gallen. Ihm war es aus gesundheitlichen Gründen hingegen nicht vergönnt, persönlich vor Ort zu sein. Die weiteren Gründer hiessen Jakob Keller, Johann Häne, Willy Gähwiler, Martin Schönenberger, Josef Schönenberger, Emil Gähwiler und Laurenz Keller.

Grussworte und Glückwünsche überbrachte Gemeindepräsident Roman Habrik, der die Bedeutung des Fussballs mit Gesundheit, Sozialkompetenz und Dorfleben umschrieb. Als Geschenk hatte er 1500 Franken dabei, die zur Förderung der Jugend gedacht sind. «Ich selber war nie wirklich ein begnadeter Fussballer, obwohl ich während eines Jahres den A-Junioren von St.Otmar St.Gallen angehörte», so das Fazit seiner sportlichen Laufbahn.

Gewinn von 260 Franken erwirtschaftet

Das Traktandum Finanzen wurde erstmals von Tobias Kuhn präsentiert. Nachdem er während eines Jahres von seinem Vorgänger Mathias Müller begleitet worden war, trägt er ab sofort die alleinige Verantwortung. Er vermeldete einen Gewinn von 260 Franken. Mit zum ausgeglichenen Abschluss trugen das Fussballfestival und die Mitorganisation des Toggenburger Verbandschwingertages vom April 2016 bei. Mathias Müller, Lichtensteiger Stadtpräsident und Kantonsrat, wurde im Verlaufe des Abends für seinen langjährigen Einsatz im Vorstand in den Stand der Ehrenmitglieder erhoben. Namentliche Erwähnung bei den Ehrungen fanden auch Aline Hantz, Philippe Gähwiler, Hartmut Simon, Daniel Wili (alle 15 Jahre), Kurt Tschirky (30 Jahre), Norbert Wagner (40 Jahre), Erich Fust, Richard Fust, Bernhard Wili (alle 50 Jahre) und Kurt Fankhauser (60 Jahre), für ihre jahrzehntelange Treue zum Verein. Sibylle Schilter, Sport-verein-t-Verantwortliche, war es, welche die Gründe darlegte, weshalb der FC Kirchberg im vergangenen Vereinsjahr die Rezertifizierung des Labels erlangte. So wurde unter anderem ein Krisenmanagement entwickelt, das «wir hoffentlich nie anwenden müssen». Darüber hinaus wurde ein Handy-Verbot in der Garderobe eingeführt. Zu den gesellschaftlichen Anlässen zählen der «Fritigsstamm», der Raclette- und der Spaghettiplausch, der 1.-August-Brunch oder die Zopfaktion. Mehrmals wurde auf das Engagement der Frauen hingewiesen, die eine wichtige Rolle im Verein einnehmen.

Viele Aktivitäten im Jubiläumsjahr

Ein siebenköpfiges Organisationskomitee koordiniert im Jubiläumsjahr die diversen Aktivitäten. Hierzu bat Silvan Breitenmoser alle Anwesenden, sich zwei Termine frühzeitig vorzumerken: Zum einen ist es das Fussballfestival Mitte Juni, das mit einem zweiten Festzelt und einem Spiel der Alt-Internationalen bereichert wird. Zur eigentlichen Jubiläumsfeier wird am 11. November in die Lerchenfeld-Turnhalle eingeladen. In Arbeit ist auch ein Jubiläumsmagazin mit spannenden Geschichten rund um den Fussballclub. Die gute Stimmung im Saal zu Beginn des Jubiläumsjahres wurde höchstens durch die Ankündigung getrübt, dass der technische Leiter Tom Ledergerber und Präsident Silvan Breitenmoser ihre Ämter an der Hauptversammlung 2018 zur Verfügung stellen werden. Beide sind aber sicher, dass geeignete Nachfolger zu finden sind.

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