4. Liga / FC Kirchberg – NK Croatia Uzwil 10:0 (4:0)
Unverständlich, was sich ein Schiedsrichter auf diesem Niveau alles anhören muss. Spätestens nach gut zwanzig Minuten, als Janic Holenstein mit dem 3:0 seinen Hattrick perfekt machte, war der Abend für den Abstiegskandidaten aus Uzwil gelaufen. Fortan konzentrierten sich Spieler und Betreuer darauf, den Unparteiischen mit verbalen Attacken zu verunsichern. Es ist einigermassen erstaunlich, dass Schiedsrichter Maurus Birrer lediglich einmal den Bogen als überspannt erachtete und nur Portela de Pinho frühzeitig unter die Dusche schickte. Kirchberg war gut beraten, sich dem Verhalten des Gegners nicht anzupassen. Letztendlich könnte bei Punktgleichheit am Ende der Saison die Fairnesswertung den Ausschlag geben. In dieser ist die Sonnmatt-Elf mit 18 Strafpunkten gegenüber 12 von Ebnat-Kappel sowieso schon im Hintertreffen.
Holenstein zu Beginn unwiderstehlich
Die einheimischen Akteure wurden durch das Trainerduo Leber/Lima gut auf den Gegner eingestellt und gaben vom Anpfiff weg Vollgas. Speziell Janic Holenstein präsentierte sich in glänzender Spiellaune und schoss zwischen der 4. und 22. Minute einen lupenreinen Hattrick. Diesen hätte Patrick Schönenberger allerdings locker verhindern können. Fast schon tragisch, was der beste Kirchberger Saisontorschütze am Dienstagabend alles «versiebte». Kurz vor dem Seitenwechsel gelang ihm mit dem 4:0 doch noch ein persönliches Erfolgserlebnis. Aufgrund des Gesehenen fiel der Spielstand bei Halbzeit allerdings zu knapp aus.
Nagel und Elmazi treffen doppelt
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Brauchte das Heimteam zu Beginn vier Minuten, um das Skore zu eröffnen, waren es jetzt sechs. Simon Wohlgensinger profitierte von einem Torhüterfehler und feierte mit dem 5:0 seinen ersten Saisontreffer. Keine sechzig Sekunden später stillte Captain Felix Nagel seinen Torhunger mit dem 6:0.
Danach liessen es die Einheimischen etwas ruhiger angehen. Spätestens nach 78 Minuten war es mit der Ruhe dahin. Bei einer umstrittenen Szene im Strafraum verhängte der Schiedsrichter einen Elfmeter – wohl ein Fehlentscheid, man hätte auch auf Freistoss für Uzwil entscheiden können. Trotz klarem Spielstand hielten es die Gästespieler für angebracht, eine minutenlange Diskussion anzufachen. Die Folge davon: der oben erwähnte Platzverweis. Als es endlich weiterging, traf Elmazi vom Punkt aus zum 7:0. In der verbleibenden Spielzeit erhöhte Kirchberg das Resultat durch Tore von Nagel, Holenstein und Elmazi auf 10:0.
Bei einem derart klaren Resultat ist Kritik eigentlich unangebracht. Es gibt trotzdem etwas zu bemängeln. Speziell in den ersten 45 Minuten war die Chancenauswertung ungenügend. Und das gegen einen in der Defensive inexistenten Gegner. Nun liegt es am Trainerduo, für den Schlussspurt die richtige Taktik aus dem Hut zu zaubern. Gegen Rickenbach, Ebnat-Kappel und Wil dürfte das Toreschiessen schwieriger werden.
Beat Lanzendorfer
beat.lanzendorfer@toggenburgmedien.ch
Matchtelegramm
FC Kirchberg – NK Croatia Uzwil 10:0 (4:0)
Sportplatz Sonnmatt – 60 Zuschauer – SR Birrer.
Tore: 4. Holenstein 1:0, 14. Holenstein 2:0, 22. Holenstein 3:0, 39. Schönenberger 4:0, 51. Wohlgensinger 5:0, 52. Nagel 6:0, 78. Elmazi 7:0, 79. Nagel 8:0, 81. Holenstein 9:0, 85. Elmazi 10:0.
Kirchberg: Iten; Wohlgensinger, Rohner, Brändle; Kuhn, Lang; Müller, Ress, Nagel; Schönenberger, Holenstein.
Ersatz: Brägger, Elmazi, Schweizer Sallahu.
Kirchberg ohne: Widmer (Armee), Dal Molin, Bouwmeester (verletzt).